Onlineshop / Webseite mit oder ohne "www"?

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Welche Variante ist die bessere?

Schon seit längerer Zeit kennt man sowohl Webseiten als auch Onlineshops, die auf das klassische "www" vor ihrem Domainnamen verzichten. Solche so genannten "naked Domains" oder "root Domains" haben bei richtiger Verwendung keine unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die Findbarkeit bei Suchmaschinen. Domains ohne "www" sind kürzer und beschränken sich auf den reinen Namen der Webseite, was markentechnisch Vorteile bieten kann. Viele Onlineshops und Seiten erreicht man, egal welche Variante man in seinem Browser eingibt. Warum allerdings die "www"-Variante trotzdem nicht zu vernachlässigen ist, wollen wir an dieser Stelle einmal erläutern.

Nutzt man im ungünstigsten Fall beide Domain-Varianten parallel und gleichberechtigt, betreibt man für Suchmaschinen zwei verschiedene Webseiten mit identischem Inhalt. Dies wäre das Paradebeispiel für Duplicate Content und würde "beide" Webseiten im Suchmaschinenranking massiv schwächen. Doch wie geht man nun mit den beiden Versionen der Adresse um?

Konsequentes Festlegen und Verwenden der Hauptdomain

Um die Gefahr von Duplicate Content zu vermeiden ist es wichtig, sich für eine der beiden Varianten zu entscheiden und diese als Hauptdomain festzulegen. Für die zweite Variante legt man 301-Weiterleitungen an, so dass beide Schreibvarianten zur eigenen Webseite führen. Es gibt Argumente, die aus technischer Sicht für die Hauptdomain mit "www" sprechen, doch dazu später mehr. Egal für welche Variante man sich entscheidet, die Verwendung von Links und Verlinkungen sollte im Anschluß konsequent durchgeführt werden, so dass immer die Hauptdomain kommuniziert wird.

Naked Domains vs. www-Domains

Domains mit "www" haben offline Vorteile

Bei Offline-Marketingmaßnamen, wie Plakatkampagnen, Messedisplays oder auf Visitenkarten ist eine Webadresse mit vorangestelltem "www" deutlicher erkennbar, als wenn man auf diesen Zusatz verzichtet. Eine "naked Domain" geht bei einer visuellen Kommunikation oft unter, da die erlernte optische Kennzeichnung als Internetadresse fehlt.

Gerade Menschen, die keine Digital Natives sind, haben erlernt, dass in den Adressschlitz von Browsern stets zuerst ein "www" getippt werden muss. Schon aus diesem Grund sollten beide Schreibweisen von Webseiten- und Onlineshopbetreibern berücksichtigt werden, um möglichst viele Nutzer auf die Online-Präsenz leiten zu können.

Welche Schreibweise ist abschließend zu empfehlen?

Kommen wir nun zum Fazit. Unabhängig von der reinen Geschmacksfrage, was nun besser und moderner aussieht, gibt es noch die rein technischen Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Ein technischer Aspekt, der für die Hauptdomain mit "www" spricht, betrifft Webseiten, die mit Server-Clustern arbeiten und darüber verschiedene Services abbilden möchten. Ein prominentes Beispiel hierfür ist zum Beispiel Wikipedia. Hier werden Subdomains für die verschiedenen Sprachversionen der Online-Enzyklopädie verwendet und zeigt zum Beispiel mit der Subdomain "en.wikipedia.org" den englischsprachigen Nutzern bereits im Adressfeld des Browsers, was ihn oder sie erwartet. Die Hauptdomain "www.wikipedia.org" dient schlussendlich nur der Auswahl des Services und verbindet alle Subdomains. Auch diese Webseite nutzt die "naked Domain" "wikipedia.org" als Weiterleitung zu der "www-Domain".

Ein Experiment, welches Google vor ein paar Jahren bei der Entwicklung ihres Browsers Chrome durchführte, sollte dafür sorgen, dass jede eingegebene Adresse in der Omnibox-Suchleiste nur noch abgespeckt als "naked Domain" angezeigt wird. Dies führte dazu, dass viele Nutzer irritiert waren, wenn sie eine klare URL in in den Adressschlitz eingegeben haben, aber auf einer Webseite mit augenscheinlich kürzerer URL gelandet sind. Das Chrome-Experiment wurde beim nächsten Update daraufhin wieder zurückgenommen. Es geht also darum, Irreführung und Verunsicherung von Nutzern ausschließen zu können und sich die Möglichkeit der zukünftigen Nutzung von weiteren Subdomains zu erhalten.

Fazit: And the winner is ...

Ganz objektiv kann man festhalten, dass beide Schreibweisen für eine Hauptdomain technisch funktionieren, aber aus oben genannten Gründen die "www"-Schreibweise als Hauptdomain dennoch (leicht) die Nase vorn hat. Es ist absolut wichtig und zeitgemäß seinen Nutzern beides anzubieten. Mit Weiterleitungen von der "naked Domain" (301-Weiterleitungen) auf die "www"-Domain oder auch umgekehrt kann man die Vorteile beider Varianten für sich verwenden und erreicht somit die meisten Nutzer. Wichtig ist nur, dass Suchmaschinen erkennen, dass es sich um ein und dieselbe Webseite handelt und nicht um zwei mit identischen Inhalten.

Wenn Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben oder Unterstützung bei der Umsetzung benötigen, dann melden Sie sich einfach bei uns. Wir helfen Ihnen gern weiter.